Pol Pot der selbsternannte Diktator von Kambodscha hat über 1,6 Millionen Menschenleben auf seinen Gewissen.
Für ihn stellten alle gebildeten Menschen, auch wenn sie nur den Anschein erweckten da sie zB eine Brille trugen, eine Gefahr dar! Dieses ist der Grund weshalb er diese umbringen lies.
Pol Pot hat das „einfache“ Volk auf seine Seite gezogen und eine Art Armee gegründet, um die Bevölkerung zu „bereinigen“.
Hierfür errichtete er unter anderem das Gefängnis S21 und mehrere Killing Fields.
In das Gefängnis kamen Politiker, Lehrer, Akademiker und viele weitere Personen samt ihrer Familien. Die Gefangenen mussten hier unter extremen Bedingungen verweilen, lagen mit mehreren Leuten an den Füßen angekettet auf den Boden und konnten sich glücklich schätzen wenn sie während Ihrer Gefangenschaft mal etwas Wasser aus einem Schlauch zum waschen abbekamen.
Die Gefängniswärter wurden so abgehärtet, dass sie keinerlei Mitleid mehr verspürten. Dieses wurde vor allem für die Verhöre, in denen die Gefangenen gequält wurden gut gebraucht.
Die besagten Verhöre wurden genutzt um „Geständnisse“ der Gefangenen zu sammeln und zu protokollieren. Hierbei war es nicht wichtig, ob es sich um wahre Geschichten handelte – entscheidend war nur, dass der Gefangene am Ende das Geständnis schreibt und signiert.
Die Verhöre waren so qualvoll, dass es oftmals auch schon dort zum Tod des Gefangenen kam.
Die Besichtigung des Gefängnis S21 war eine grausame Erfahrung – die Ausstellung von Bildern und den Utensilien womit die Qualen vollstreckt wurden hat einen Einblick in die damalige Zeit unter der Führung Pol Pot gezeigt!
Der weitere Weg der Gefangenen führte wie beschrieben zu einem der zahlreichen Killing Fields. Auf dem Weg dorthin wurde den Leuten glaubhaft vermittelt, dass sie Richtung Heimat unterwegs sind und alles gut für sie wird – somit hatten die Wärter keine große Mühen Aufstände oder ähnliches zu kontrollieren.
Im Killingfield angekommen wurden sämtliche Gefangene in einer Art großen Hütte auf Ihren Tod warten gelassen.
Für die Hinrichtungen wurde eine Person nach der anderen ausgewählt, vor eine Grube gestellt und umgebracht. In den Jahren wurden die Maßnahmen allerdings immer radikaler und die Killing Fields entwickelten sich zu Massengräbern.
Zum Anschein, dass auf dem Gelände des Killing Fields alles gut war und es sich lediglich um eine Einrichtung für Soldaten hielt, wurde immer laute Musik gespielt, die die Schreie der Gefangenen übertönten!
Nicht nur Erwachsene sondern auch Kinder wurden skrupellos umgebracht…während unserer Besichtigung kamen wir an einem Baum vorbei neben welchem ein Grab freigeschaufelt war. Uns wurde erklärt, dass genau an diesem Baum hunderte von Kinderleben erloschen. Die Kleinkinder und teilweise auch noch Babys wurden meist einfach an den Füßen gepackt und mit dem Kopf gegen den Baum geschlagen; im Anschluss wurden dann die Mütter ermordet.
Am Ende unserer Besichtigung kamen wir an einem Denkmal vorbei in den zahlreiche Köpfe und weitere Knochenteile von Opfern gelagert wurden und an denen man erkennen konnte auf welche grausame Art und Weise sie umgekommen sind…
Pol Pots Herrschaft endete 1979.
Nach dem ich mich mithilfe der Audioführungen intensiv mit der kambodschanischen Geschichte befasst hatte, musste ich erst einmal tief durchatmen und die Erlebnisse einordnen und verarbeiten. Auch wenn es ein Tag voller schrecklicher Geschichten und Bilder war, sollte man immer die Chance nutzen die Hintergründe eines Landes zu erfahren und sich mit ihnen auseinandersetzen.